Eye-Fi WLAN-Speicherkarte
(12.11.2009 00:00 CET)
Dinge gibt es, die gibt es eigentlich gar nicht. Als begeisterter Fotograf ohne professionellen Anspruch, aber technischer Begeisterung war für mich der WLAN-Griff für die diversen Canon-DSLRs immer ein Traum: Foto schiessen, per WLAN direkt auf einen Server stellen und verteilen, einfacher geht es nicht. Kein umständliches Anschliessen der Kamera mehr an den PC, kein Entnehmen der Karte und Auslesen am PC... allerdings leider auch zu einem Preis, der jenseits von Gut und Böse liegt.
Und dann kam der Tag, an dem ich etwas von „Eye-Fi“ las, und mehr aus Langweile dem Link folgte. Auf eine Vaporware-Seite, keine Frage, denn eine SD-Karte die in so gut wie jeder Digitalkamera mit SD-Slot als Speicher funktioniert (damit den SD-Spezifikationen sowohl in Funktion als auch in der Grösse) entspricht, zusätzlich aber einen WLAN-Chip enthält und vollkommen autark Bilder auf einen beliebigen PC oder Mac transferiert, das war mir dann doch ein wenig zu futuristisch.
Weit gefehlt... die Eye-Fi tut genau das, und das mit Bravour. Leider noch nicht in Deutschland verfügbar, über diverse Quellen aber problemlos zu bekommen liegt sie in der 2GB-Variante bei USD 59,- (!) und funktioniert in den meisten Digitalkameras mit SD-Slot, eine Kompatibilitätsliste kann auf der Eye-Fi-Seite eingesehen werden.
Tipp: Olympus wird immer noch als nicht kompatibel angesehen, Recherchen aus eigenem Interesse haben folgendes ergeben: Auf einer Olympus PEN E-P1 funktionieren die 2GB-Karten ohne Fehl und Tadel, aus eigener Erfahrung und ca. 300 Fotos bestätigt. Die 4GB-Karten haben scheinbar sporadische Aussetzer und sind nicht zu empfehlen).
Die Konfiguration ist kinderleicht: Eye-Fi-Karte in das mitgelieferte USB-Lesegerät einlegen, Software starten (für Windows oder MAC OS) und einen Account bei Eye-Fi anlegen. Faktisch ist es nämlich so, dass die Dateien erst an den Eye-Fi-Server gesendet und dann vom PC abgerufen werden können, was auch eine Übertragung bei ausgeschaltetem PC erlaubt).
Im nächsten Schritt werden die WLANs konfiguriert, in die sich die Eye-Fi einbuchen soll, die automatische Übertragung konfiguriert (alle Bilder oder nur die, die in der Kamera geschützt werden) und schon ist man fertig.
Karte in die Kamera, Foto machen, und warten... nach kurzer Zeit (abhängig vom WLAN und der Auflösung und daraus resultierenden Grösse der Bilder) ist das Bild auf dem PC verfügbar. Sicherstellen sollte man nur, dass die Kamera nicht nach Sekunden in den Standby Modus geht, um die Übertragung nicht zu unterbrechen. Wohlbemerkt: An der Kamera wird nichts geändert, keine zusätzlichen Menüs erscheinen, etc!
Die meisten Eye-Fi-Modelle führen automatisch ein Geotagging der Bilder durch, bestimmen also durch die empfangenen WLANs die geographische Position und schreiben sie in die EXIF-Daten der Kamera. Bei einigen Modellen im Standard, bei den anderen leider nur mit US-amerikanischer Kreditkarte und Adresse nachbuchbar ist die Möglichkeit, Bilder direkt an online Bild-Services wie Flickr, Facebook und andere hochzuladen.
Preis:
ab USD 59,- über online-Auktionshäuser
Fazit:
Für mich ohne Frage eine der Überraschungen des Jahres: So einfach und kostengünstig Bilder per WLAN übertragen zu können, das hätte ich mit vor dem Selbstttest nicht vorstellen können. Wer nun fragt, wofür das gut ist, der kann zwei Antworten bekommen:
1.) Die Möglichkeit, die sowieso auf den PC zu transferierenden Bilder ohne Kabel oder Kartenleser direkt zu übertragen.
2.) In Kombination mit einem Novatel MiFi bzw. einem anderen mobilen WLAN Access Point (wichtig, damit die SSID des WLANs bereits in der Eye-Fi gespeichert ist) direkt Sicherheitskopien auf dem Rechner zuhause anzulegen. Gibt die Karte, die Kamera den Geist auf oder wird gestohlen, dann sind die Bilder sicher
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